Retroid erkennt Shader-Probleme im Pocket Mini-Handheld an und bietet begrenzte Rückgaben und Entschädigungen an
Retroid, der bekannte Hersteller von Android-basierten Handheld-Spielkonsolen, hat öffentlich ein ungelöstes Shader-Problem bei seinem im September 2024 erschienenen Retroid Pocket Mini eingeräumt. Das Unternehmen hat betroffenen Kunden im Ausland nun begrenzte Rückerstattungen angeboten und allen Pocket Mini-Besitzern eine kleine Entschädigung in Form eines Gutscheins gewährt.
Shader-Problem stört Retro-Gaming-Erlebnis
Der Retroid Pocket Mini, ein kompaktes Android-basiertes Handheld für 199 US-Dollar, wurde speziell für die Emulation von Retro-Spielen entwickelt. Angetrieben vom Qualcomm Snapdragon 865 versprach das Gerät solide Leistung für die Emulation klassischer Konsolen. Ein wichtiges Verkaufsargument war Retroids Behauptung, durch den Einsatz von Shadern ein visuelles Erlebnis zu bieten, „ähnlich dem Spielen von Retro-Spielen auf einem Röhrenmonitor“.
Berichte von Nutzern und Rezensenten, insbesondere von Retro Handhelds, zeigten jedoch, dass die Shader-Implementierung in bestimmten Spielen und Anwendungen erhebliche Probleme aufwies. Dies führte zu grafischen Artefakten, fehlenden Effekten und Kompatibilitätsproblemen, die das Gameplay beeinträchtigten. Trotz mehrerer Updates und Fehlerbehebungsbemühungen hat Retroid nun offiziell eingeräumt, dass das Problem nicht durch Software-Updates behoben werden kann.
Offizielle Antwort und Rückgaberichtlinien
Retroid bestätigte das Problem und veröffentlichte eine Ankündigung auf Discord. Betroffenen Nutzern aus dem Ausland wird eine Rückgabefrist vom 8. bis 14. März angeboten. Diese Option steht jedoch nur maximal 200 Nutzern zur Verfügung, und die Kunden müssen die Rücksendekosten zunächst selbst tragen. Das Unternehmen kündigte eine spätere Erstattung dieser Versandkosten an, wobei die Details zur Erstattung noch unklar sind.
Wer seinen Pocket Mini behalten möchte, erhält von Retroid einen 10-Dollar-Gutschein für den Kauf von zwei neuen Retroid-Handheld-Konsolen. Diese Geste mag zwar von manchen begrüßt werden, trägt aber kaum zur Lösung der grundlegenden Probleme des aktuellen Produkts bei.
Reaktionen und Gegenreaktionen der Community
Die Ankündigung stieß auf gemischte Reaktionen. Während einige Nutzer die Rückerstattungsoption begrüßen, sind andere von den strengen Beschränkungen frustriert – insbesondere von der Obergrenze von 200 Benutzern und der Forderung, die Rücksendung im Voraus bezahlen zu müssen. Kritiker argumentieren, dass das Rückerstattungsprogramm, da das Shader-Problem alle Pocket Mini-Geräte betrifft, jedem unzufriedenen Kunden offen stehen und nicht nur einer kleinen Gruppe vorbehalten sein sollte.
Darüber hinaus wurde das Angebot des 10-Dollar-Gutscheins als unzureichend kritisiert. Einige Benutzer wiesen darauf hin, dass es betroffene Kunden dazu zwingt, mehr Geld für zukünftige Retroid-Produkte auszugeben, anstatt ihnen eine sinnvolle Lösung für ihren aktuellen Kauf zu bieten.
Was kommt als Nächstes für Retroid?
Retroid hat noch keine Informationen dazu veröffentlicht, wie ähnliche Probleme bei zukünftigen Geräten vermieden werden sollen. Obwohl sich das Unternehmen im Markt für Handheld-Spiele einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat, gibt dieser Vorfall Anlass zu Bedenken hinsichtlich der Produktqualitätskontrolle und des Supports nach der Markteinführung.
Kunden eines Retroid Pocket Mini müssen sich vorerst entscheiden, ob sie eine Rückerstattung beantragen (sofern möglich) oder den 10-Dollar-Gutschein akzeptieren und mit dem Shader-Problem leben. Da die Rückgabefrist näher rückt, bleibt die Situation sowohl für Retroid- als auch für Handheld-Gaming-Fans eine Warnung.