Beelink Beelink MINI S12 & MINI S12 Pro Mini-PCs im Test
Die Intel Alder-Lake-N-Serie umfasst kostengünstige Prozessoren mit geringem Stromverbrauch für PCs der Einstiegsklasse. Im Vergleich zu den bereits leistungsstarken Celeron- und Pentium-Prozessoren der Jasper-Lake-Serie wurde die Gesamtleistung der Chips der Alder-Lake-N-Serie deutlich verbessert. Ich habe kürzlich zwei neue Mini-PCs von Beelink zum Test erhalten: den MINI S12 und den MINI S12 Pro, die mit brandneuen Intel N95- bzw. N100-Prozessoren ausgestattet sind. Während des dreiwöchigen Testzeitraums zeigten sie bei verschiedenen Rechenaufgaben eine gute Leistung und überraschten mich.
Auspacken
Die Verpackungen des Beelink MINI S12 und MINI S12 Pro sind alle weiß und bei der Pro-Version steht im Text oben auf der Vorderseite zusätzlich das Wort „Pro“.
Das Zubehör des Beelink Mini-PCs war schon immer reichhaltig. Beide PCs werden standardmäßig mit einem 36W-Netzteil, 2 HDMI-Kabeln (ein langes und ein kurzes), 1 VESA-Halterung, 1 Packung Schrauben und 1 Bedienungsanleitung geliefert.
Design
Tatsächlich ist es optisch nicht leicht, die Standardversion und die Pro-Version des MINI S12 zu unterscheiden. Beide Mini-PCs verfügen über ein ABS-Kunststoffgehäuse mit den Abmessungen 115 mm x 102 mm x 39 mm (Volumen 0,45 l). Das dunkelblaue Farbschema wirkt vertraut. Die Oberseite des Mini-PCs ist mit einer speziellen, kratz- und fingerabdruckresistenten Textur lasergraviert. Zudem erzeugt das vom Muster reflektierte Licht aus verschiedenen Blickwinkeln einen besonderen Farbverlauf, der sehr schick aussieht.
Der einzige physische Unterschied zwischen den beiden Computern liegt in der unteren rechten Ecke der Oberseite. Der Schriftzug der regulären Version des MINI S ist silber, während der Schriftzug der Pro-Version blau ist.
Auch die Schnittstellen der beiden Mini-PCs sind identisch und umfassen: 4 USB 3.2 Gen2 Typ-A-Anschlüsse, 1 3,5-mm-Audiobuchse mit Mikrofonanschluss, 1 Gigabit-Ethernet-Anschluss, 2 HDMI 2.0-Anschlüsse und 1 DC-Eingang für das Netzteil. Einen Typ-C-Anschluss besitzt keines der Modelle, was etwas enttäuschend ist.
Beide PCs verfügen über einen SO-DIMM DDR4-Speichersteckplatz, eine M.2 2280 PCIe x1 NVMe-Solid-State-Drive-Schnittstelle sowie eine 2,5-Zoll-SATA-III-Festplattenschnittstelle und Einbauplatz. Beide Mini-PCs sind mit vorinstallierten WLAN-Karten ausgestattet. Die reguläre Version des MINI S12 unterstützt WiFi 5 und Bluetooth 4.2, während die Pro-Version WiFi 6 und Bluetooth 5.2 unterstützt.
Der Speicherstick stammt von Crucial und bietet für diese Art von Mini-PC der Einstiegsklasse eine hohe Ausstattung. Die NVMe-Festplatte ist von Maxio (Maxio Technology). Obwohl es sich nicht um einen internationalen Hersteller handelt, ist die Qualität ebenfalls hervorragend.
Die Verarbeitung der Maschine entspricht dem Standard von ZEROCH, die interne Verkabelung ist recht regelmäßig und es gibt keine hässlichen Formlinien auf der Schale.
Leistung
MINI S12 und MINI S12 Pro sind mit N95- bzw. N100-Prozessoren der Intel Alder-Lake-N-Serie ausgestattet. Die Standard-TDP beträgt 15 W bzw. 6 W. Kurz darauf wurden die beiden Chips optimiert, um ihre TDP auf 20 W zu erhöhen. Beide Prozessoren verfügen über vier CPU-Kerne, vier Verarbeitungs-Threads und Intel UHD-Grafiken der 12. Generation. Obwohl sie als stromsparende Chips positioniert sind, hat die Leistung des N95 und N100 die der Core-Einstiegsprozessoren von vor einigen Jahren tatsächlich übertroffen.
Im Geekbench 5-Test sind die Single-Core- und Multi-Core-Ergebnisse des MINI S12 und MINI S12 Pro deutlich höher als die des NUC 11 Atlas Canyon mit Pentium N6005-Prozessor. Unter anderem ist die Multi-Core-Leistung des MINI S12 Pro fast 45 % höher als die des SEi8 mit i3-8109U.
Im PCMark 10, der die umfassende Büro- und Produktivitätsleistung testet, erreichte der MINI S12 2967 Punkte, während der MINI S12 Pro die 3000-Punkte-Marke überschritt und damit in die Kategorie der PCs mit mittlerer Leistung aufstieg.
Im Hardware-Leistungstest des in China weit verbreiteten Master Lu erreichten beide PCs über 350.000 Punkte. Die reguläre Version übertrifft 35 % der Computer im gesamten Netzwerk, die Pro-Version 37 %. Für einen Mini-PC der Einstiegsklasse ist das bereits eine beachtliche Leistung.
Das standardmäßige M.2 2280-Solid-State-Laufwerk wurde von der M.2 SATA SSD der vorherigen Generation kleiner Mainframes der Serien MINI S und EQ auf eine M.2 PCIe 3.0*1 NVMe SSD aktualisiert. Obwohl nur ein PCIe-Kanal vorhanden ist, ist die Lese- und Schreibgeschwindigkeit immer noch 60–70 % höher als bei einer SATA SSD.
Die heutigen stromsparenden Mini-PCs sind keine langweiligen Produkte mehr, die einfrieren, selbst wenn man ein paar Webseiten mehr im Browser öffnet. Der MINI S12 und der MINI S12 Pro verfügen beide über starke Multitasking-Fähigkeiten. Ich habe über 20 Webseiten im Edge-Browser geöffnet und mehrere große Programme gleichzeitig gestartet, ohne dass es zu Verzögerungen kam.
Ich kann mit diesen beiden PCs sogar 4K-Videos schneiden. Meistens läuft es sehr flüssig, obwohl die Renderzeit manchmal etwas lang ist, aber es gibt keine wirkliche Verzögerung. Beim Kodieren kann man die Intel Quick Sync-Hardwarebeschleunigung aktivieren, um die Effizienz zu verbessern, und die GPU-Auslastung kann über 95 % erreichen.
Aufgrund der begrenzten Leistung des Prozessors selbst dauerte es auf beiden Computern jedoch mehr als 30 Minuten, um ein 10-minütiges 4K-Video zu produzieren, was mehr als viermal länger ist als beim SEi12 Pro mit Core i5-1240P.
Spieleleistung
Auch das von Alder Lake-N integrierte UHD-Core-Display der zwölften Generation hat sich in puncto Bildqualität deutlich verbessert. MINI S12 und MINI S12 Pro erreichten im 3DMark Time Spy jeweils über 300 Punkte und im Fire Strike über 900 Punkte. Die Pro-Version schnitt in beiden Tests etwas besser ab.
Dank der verbesserten GPU-Leistung können mehr Spiele gespielt werden. Allerdings müssen Sie bei den meisten Spielen weiterhin die Auflösung und Einstellungen verringern, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Bei der Einstellung 1080P und mittlerer Bildqualität laufen MINI S12 und MINI S12 Pro beim Ausführen von League of Legends relativ flüssig, mit einer durchschnittlichen Bildrate von 54 bzw. 58 Bildern. In großen Kampfszenen ist der Rückgang der Bildrate zwar deutlicher, aber insgesamt gibt es keine Verzögerung. Nach der Qualitätsanpassung auf „Niedrig“ stieg die durchschnittliche Bildrate auf 63 bzw. 69 Bilder.
Die PC-Version von „Genshin Impact“ ist normalerweise nicht für Einsteiger-Computer geeignet, lässt sich aber auf diesen beiden Mini-PCs spielen. Bei einer Auflösung von 1080p und einer sehr niedrigen Qualität erreichte die reguläre Version des MINI S12 durchschnittlich 24 Bilder pro Sekunde, während die Pro-Version durchschnittlich 28 Bilder pro Sekunde erreichte. Die durchschnittliche Bildrate dieser beiden Mini-PCs bei 720p liegt bei über 45 Bildern. Bei einem Monitor mit einer Diagonale von mehr als 24 Zoll und der niedrigsten Qualität von 720p+ werden die Kanten von Figuren und Objekten auf dem Bildschirm jedoch deutlich gezackt.
Das Hühnerspiel „PUBG Mobile“ läuft zwar auch auf zwei Computern. Bei den Einstellungen 1080p und niedrigster Bildqualität liegt die durchschnittliche Bildrate jedoch nur bei 13 bzw. 16 Bildern, wobei es gelegentlich zu Einfrierungen und Verzögerungen kommt. Bei einer Auflösung von 720p verbessert sich die Bildqualität zwar deutlich, mehr als 20 Bilder reichen für diese Art von Spiel aber immer noch nicht aus.
Videowiedergabe
Im Vergleich zum SoC der Jasper-Lake-Serie unterstützt das in der neuen Alder-Lake-Version integrierte UHD-Core-Display der 12. Generation nun auch das AV1-Videoformat. Dadurch treten beim lokalen und Online-Ansehen von 8K/60fps keinerlei Verzögerungen auf. Da es sich um eine Hard-Decoding-Lösung handelt, ist der Ressourcenverbrauch gering.
Der MINI S12 verbraucht im Leerlauf nur 8,2 W und bei maximaler Belastung 22,5 W und ist damit einer der umweltfreundlichsten Mini-PCs, die ich in den letzten Jahren getestet habe. Der MINI S12 Pro verbraucht im Leerlauf weniger Strom, bei maximaler Belastung jedoch etwas mehr. Beide Konsolen sind im Betrieb extrem leise, und selbst beim Multitasking und Spielen sind die Geräusche gering.
Darüber hinaus ist auch die Laufstabilität der beiden kleinen Rechner sehr gut und die Ergebnisse des 3DMark Time Spy Stresstests liegen über 99,5 %.
Abschluss
Ein kleiner Computer mit geringem Stromverbrauch, der als Hauptmaschine verwendet werden kann
Die Leistung von stromsparenden Mini-PCs hat sich in den letzten Jahren so stark verbessert, dass sie in vielen Haushalten und Büros den perfekten Ersatz für Desktop-PCs darstellen. Beelink MINI S12 und MINI S12 Pro sind ausschließlich für den globalen Markt bestimmt und werden nicht in China veröffentlicht, daher haben ihre Preise keinen Bezugspunkt. Neben dem N100/Core i3-N305-Chip verfügen sie auch über duale 2,5G-Netzwerkanschlüsse, multifunktionalen Typ-C-Anschluss und schnelleren DDR5-Speicher. Damit dürften sie der stromsparendste PC aller Zeiten sein. Ich hoffe, auch der Preis wird uns überraschen.